Es ist soweit, die erste Bank ist zahlungsunfähig!

Finanzen

Gestern hat der Bundesverband deutscher Banken e.V. bekannt gegeben, dass die  Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am 16. März 2021 für die Greensill Bank AG den Entschädigungsfall gemäß § 10 Absatz 1 Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) festgestellt hat. Das Institut ist wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage, die bei ihm unterhaltenen Einlagen zurück zu zahlen.

Die Greensill Bank AG ist der Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken angeschlossen und der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) zugewiesen. Über Wertpapierdepots kann weiterhin verfügt werden, sofern der Bank hieran keine Sicherungsrechte zustehen.

Warum sind Investmentfonds in den Bank Depots abgesichert und nicht von einer Banken Insolvenz betroffen? Und warum wissen das die wenigsten Kunden nicht!

 Investmentfonds sind Sondervermögen

Bei offenen Investmentfonds bilden das eingelegte Kapital der Anleger und die damit erworbenen Vermögensgegenstände das sogenannte Sondervermögen. … Das Sondervermögen zeichnet sich dadurch aus, dass es vom Kapital der Investmentgesellschaft getrennt verwahrt wird.

Das Sondervermögen im Investmentgesetz

Wie der Name „Sondervermögen“ schon andeutet, ist das angelegte Kapital der Fondsanleger vom Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft getrennt zu halten. Diesen Sachverhalt regelt § 92 Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB).

Im Gegenzug zu Einlagen bei Banken.

Bankeinlagen sind innerhalb der Europäischen Union (EU) bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich geschützt. Jedes Land hat jedoch eigene Sicherungssysteme für den Fall einer Bankenpleite. Die Einlagensicherung gilt für Tagesgeld-, Festgeld- und Girokonten sowie für Sparguthaben und Sparbriefe.

Warum bieten Banken ungern Investmentfonds an?

Kreditinstitute dürfen die Einlagen für Vergabe von Krediten nutzen.

Sichteinlagen werden als Bankeinlage bezeichnet, über die jederzeit vom Kunden verfügt werden können. Es handelt sich insbesondere um Guthaben auf Girokonten oder Tagegeldkonten.

Würde ein Kreditinstitut seinen Kunden dazu raten, die Guthaben auf Tagegeldkonten oder laufende Girokonten ganz oder teilweise in Fonds zu investieren, reduzieren sich die Einlagen und es können unter Umständen weniger Kredite vergeben werden.

Kreditinstitute können bis zum 12-fachen der Einlagen als Kredit rausgeben.

Beispiel:

Anlage Tagegeld       100.000,-     Guthabenszins        z.B.    + 0,1% für den Anleger

Kreditvergabe         1.200.000,-     Darlehnszins          z.B.    + 1,0% für die Bank

Das Kreditinstitut würde ihre Einnahmen und Ertragssituation schwächen.

Da es unterschiedliche Investmentfonds gibt, kann zum Beispiel in Geldmarkt Fonds oder Anleihen Fonds investiert werden. Es müssen keine Aktienfonds sein.

Jetzt wird es gefährlich!

Banken Run kurz & knapp erklärt.

Im Zuge eines Banken Runs möchten massenweise Bankkunden ihre Einlagen auf Tagegeldern oder Girokonten wieder in Bargeld umwandeln und das Kapital abheben. Weil Banken einen Großteil der Einlagen jedoch langfristig investiert oder Kredite vergeben haben, entstehen dann Liquiditätsengpässe. Im schlimmsten Fall führen diese sogar zur Insolvenz der Bank.

Banken verfügen über Erfahrungswerte, über die die Entnahmen von Kunden wie verfügt wird. Da eine Bank auch Gewinne realisieren kann, wird abzüglich einer Sicherheitsreseve das restliche Kapital investiert.

Bei Wirtschafts- und Finanzkrisen kann es jedoch, meist aus purer Angst – vorkommen, dass ungewöhnlich viele Bankkunden Bargeld abheben möchten oder in Wertpapierdepots tauschen.

Die Folgen eines Banken Runs haben verheerende Auswirkungen auf die Banken Welt.

In Krisen könnten Befürchtungen aufkommen, dass das Geldsystem nicht mehr funktioniert und die Banken Insolvenz beantragen müssten.

Wir erinnern uns noch an die Aussage von Frau Merkel und Finanzminister Steinbrück vom 5.10.2018 „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein“

Die Krise beginnt oft am Geldautomaten. Dann, wenn die Menschen sich in Scharen anstellen, um ihr Erspartes abzuheben. Solche Bilder kennt man aus Argentinien, aus Island und Griechenland. Meistens folgen dann Staatspleite, Bankenchaos und Wirtschaftskrise. Von Deutschland scheint das weit entfernt – dabei ist es erst zehn Jahre her, dass ein solches Szenario auch hierzulande drohte.

Damals, in der ersten Oktoberwoche 2008, holt die Finanzkrise die Bundesrepublik ein. Mit der Hypo Real Estate (HRE) steht auf einmal auch ein deutsches Geldinstitut kurz vor der Pleite. Die Münchner HRE ist zu dem Zeitpunkt einer der größten Immobilienfinanzierer in Europa und damit zu groß, als dass der Staat sie einfach pleitegehen lassen könnte. Es kommt zu Krisentreffen, bis in letzter Minute ein Bankenkonsortium Notkredite in Milliardenhöhe bereitstellt, die der Staat absichert.

Beispiel von einem Fondsparplan von einem Kunden von uns mit regelmäßigen monatlichen Einzahlungen von 100,- Euro

Beginn: 15.12.2000                                               Stand: 16.3.2021

Eingezahlt                  24.400,- Euro              Depotstand       66.002,- Euro

 

 

 

 

 

 

Allgemeiner Risikohinweis

​​​​​​​Keine Anlage ist ohne Risiko. Der Wert eines Investments kann während der Laufzeit einer Vielzahl von Marktrisiken, wie dem Zinsrisiko, dem Kursrisiko, dem Schwankungsrisiko, dem Währungsrisiko, dem Bonitätsrisiko anderer Marktteilnehmer usw. unterliegen.

Aufgrund ungünstiger Entwicklungen dieser Faktoren kann das eingesetzte Kapital zuzüglich der entstandenen Kosten vollständig verloren sein.

Bei der Investition in Investmentfonds ist das Totalverlustrisiko durch die breite Streuung sehr unwahrscheinlich. Selbst wenn einzelne Wertpapiere einen Totalverlust erleiden sollten, ist ein Gesamtverlust durch die breite Diversifikation unwahrscheinlich.

Ein Investmentfonds ist ein Sondervermögen, das nach dem Grundsatz der Risikostreuung in verschiedenen Einzelanlagen (z.B.in Aktien, Anleihen, wertpapierähnlichen Anlagen oder Immobilien) investiert ist. Ein Depotinhaber kann mit dem Kauf von Investmentanteilen an der Wertentwicklung sowie den Erträgen des Fondsvermögens teilhaben und trägt anteilig das volle Risiko der durch den Anteilschein repräsentierten Anlagen.

Bei Investmentfonds, die auch in auf fremde Währung lautende Wertpapiere investieren bzw. in Fremdwährung geführt werden, muss berücksichtigt werden, dass sich neben der normalen Kursentwicklung auch die Währungsentwicklung negativ im Anteilspreis niederschlagen kann und Länderrisiken auftreten können, auch wenn die Wertpapiere, in die der Investmentfonds investiert, an einer deutschen Börse gehandelt werden. Durch die Aufwertung des Euro (Abwertung der Auslandswährung) verlieren die ausländischen Vermögenspositionen – am Maßstab des Euro betrachtet – an Wert. Zum Kursrisiko ausländischer Wertpapiere kommt damit das Währungsrisiko hinzu. Die Währungsentwicklung kann einen Gewinn aufzehren und die erzielte Rendite so stark beeinträchtigen, dass eine Anlage in Euro oder in Vermögenspositionen der Eurozone unter Umständen vorteilhafter gewesen wäre.

Die Angaben über die bisherige Wertentwicklung stellen keine Prognose für die Zukunft dar. Zukünftige Ergebnisse der Investmentanlage sind insbesondere von den Entwicklungen der Kapitalmärkte abhängig. Die Kurse an der Börse können steigen und fallen. Investmentfonds unterliegen dem Risiko sinkender Anteilspreise, da sich Kursrückgänge der im Fonds enthaltenen Wertpapiere im Anteilspreis widerspiegeln

 

Mit freundlichen Grüßen

Peter Schu

Peter Schu

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